Daten und Geschichte

Lage der Gemeinde

Érsekcsanád liegt in Südungarn – im Südwesten des Komitats Bács-Kiskun- , 5 km östlich der Donau und 151 km südlich der Hauptstadt Budapest, 6 km nördlich der Stadt Baja. Die Gemeinde ist gepflegt, die Straßen sind asphaltiert, die öffentliche Plätze sind mit Blumen und Bäumen geschmückt.

Durch das Dorf führt die Landesstraße Nr. 51. Zwei Brücken führen über die Donau:
- die Brücke mit dem Namen "István Türr" ist 8 km von Érsekcsanád entfernt,
- die Brücke "Sankt Stefan", die 16 km entfernt liegt.

Die geographischen Koordinaten der Gemeinde sind:
- nördliche Breite 46o 15'
- östliche Länge 18o 59'
Die Gesamtfläche des Dorfes beträgt 5.861 Hektar, davon sind 254 Hektar bebaut.
Die Bevölkerung zählt  fast  3.000  Personen.

Aus der Geschichte von Érsekcsanád:

Der Ort Érsekcsanád (bzw. Csanád) lag früher um etwa fünf Kilometer westlich von seiner heutigen Lage, dort wo sich heute das Flussbett der Donau befindet. Das Gebiet hieß damals "Ófalu". Der größte Teil des Dorfes versank im 19. Jahrhundert im Rahmen der Flussregulierung im Wasser, es blieb nur eine kleine Fläche zwischen der Donau und dem Fluss Vajas übrig.

Durch archäologische Funde ist bewiesen, dass es hier bereits im 11. Jahrhundert eine Siedlung gegeben hatte. Das Dorf mit dem Namen "Csanád" wurde erstmals im Jahre 1391 in einer Urkunde erwähnt und gehörte zum Besitz des Erzbistums von Kalocsa. Am Anfang des 15. Jahrhunderts war Pipó Ozorai der Gutsherr des Dorfes, nach seinem Tod fiel das Dorf an das Erzbistum zurück.

Die Lebensweise des Dorfes war ähnlich der Art anderer Sárközer Dörfer an den Ufern der Donau. Die Bevölkerung betrieb vom Mittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Landwirtschaft im Überschwemmungsgebiet und musste dabei mit der Donau zusammen leben. Nach den Legenden haben sie "gekochte Fische mit gebackenen Fischen" gegessen. In diesem Überschwemmungsgebiet gab es Obstgärten, auf den feuchten Weiden wurden Kühe und Pferde, in den Eichenwäldern Schweine gehalten

Die Bevölkerung hat die schweren Zeiten der türkischen Herrschaft überstanden. In alten Berichten wird das Dorf als bewohnt erwähnt. Es wurden Weizen, Roggen, Hanf, Kohl, Zwiebeln, Linsen und Bohnen angebaut. Im 17. Jahrhundert gab es auch größere Weingärten.

An der Wende von 16. zum 17. Jahrhundert trat die Bevölkerung zum Calvinismus über. Zum Ende der türkischen Herrschaft war die Bevölkerungszahl gesunken, stieg jedoch schon im 18. Jahrhundert wieder an.

Steuerzahlende Familienoberhäupter in der Gemeinde

im Jahr

Anzahl

1703

23

1728

55

1744

81

Nach der ersten Volkszählung im Jahre 1784 lebten in Csanád 1222 Personen.

Die Bevölkerung begann auf Anordnung des Kalocsaer Erzbischofs und des Komitats Pest aus dem Gebiet "Ófalu" an die heutige Stelle umzuziehen. Viele Leute wollten den alten Ort nicht verlassen, weshalb die alte Ansiedlung erst 1815 aufgelassen werden konnte. Das neue Dorf sah wie ein Schachbrett aus, mit großen Grundstücken und breiten Straßen. 1819 standen in "Új-Csanád" (zu Deutsch: Neu-Csanád) bereits 260 Einfamilienhäuser.

Durch die Trockenlegungen im 19. Jahrhundert nahm die Größe der Ackerfläche zu. Dieses Neuland mit guten Böden wurde für angemessene Preise an die Einwohner verkauft. Zu dieser Zeit wanderte auch katholische Bevölkerung ein. Es waren im Regelfall arme Bauern, die als Tagelöhner arbeiteten. Ab 1880 hatten calvinistischen Familien nur jeweils ein Kind, weshalb die kalvinistischen Bevölkerung abnahm.

Im Jahre 1900 wurde durch Gesetz der Ortsname "Csanád" zu "Érsekcsanád" erweitert, um Verwechselungen mit gleichnamigen anderen Ortschaften zu vermeiden.

In beiden Weltkriegen verloren viele Soldaten aus der Gemeinde ihr Leben. Ihre Namen stehen auf dem Denkmal vor dem Rathaus und auf dem Kreuz vor der katholischen Kirche.

Heute gehört das Dorf verwaltungsmäßig zum Komitat Bács-Kiskun.

Auf dem südlichen Teil der Ortsflur hat der Gemeinderat ein Industriegebiet ausgewiesen. Zur Zeit wird die Abwasser-Kanalisation geplant. 

Die Fläche des Dorfes teilt sich geographisch in zwei Bereiche:
- den westlichen Teil an der Donau (Erholungsgebiet) und
- den östlichen Teil, wo sich die meisten Wohnhäuser befinden.

Heutzutage kann man beobachten, wie sich die Gemeinde verschönert. Auf den öffentlichen Plätzen wurden in den letzten drei Jahren drei Spielplätze errichtet und auf den Straßen wurden Blumen und Bäume gepflanzt. Im vier Hektar großen Freizeitspark kann man baden, Sport treiben, angeln, kochen oder sich einfach nur zur Unterhaltung treffen. Dort finden auch die Freilichtveranstaltungen statt.